Marcus Vitruvius war ein römischer Ingenieur und Architekt, der zur Zeit von Kaiser Augustus lebte (1. Jahrhundert vor Chr.).
Er ist Verfasser der ältesten erhaltenen Werke über Architektur, in denen er in 10 Büchern die Grundprinzipien für die Planung und Errichtung von Gebäuden beschrieb.
Eine zentrale Passage in Vitruvs Abhandlung stellt die Theorie des wohlgeformten Menschen (homo bene figuratus) vor. Die berühmteste Illustration stammt von Leonardo da Vinci und erlangte unter dem Namen „Vitruvianischer Mensch“ Berühmtheit.
Vitruvius forderte bereits zu seiner Zeit insbesondere drei Kriterien, die gute Gebäude erfüllen müssen:
Firmitas (Festigkeit / Beständigkeit)
Utilitas (Nützlichkeit)
Venustas (Schönheit)
Diese drei Kriterien wurden von vielen Architekten über Jahrtausende angewendet, scheinen allerdings heute vielfach in Vergessenheit geraten zu sein - trotz aller Forderungen nach Nachhaltigkeitsprinzipien.
Spiegelt man das Wiener Zinshaus an den oben genannten Kriterien, so lässt sich erfreulicherweise feststellen, dass diese Kriterien durchaus erfüllt werden.
Die Nützlichkeit muss natürlich an die heutigen Anforderungen an Wohnraum angepasst werden. Dies lässt sich aber im Rahmen von Sanierungen im Regelfall mit vertretbarem Aufwand bewerkstelligen, womit die Zinshaussanierung durchaus als nachhaltiges Projekt angesehen werden kann. Denn der "grünste" Quadratmeter ist derjenige, der nicht mehr neu gebaut werden muss.